Farbkontraste im Bad

Farbkontraste sind nicht nur ein gestalterisches Element. Farbkontraste machen Ihr Bad interessanter und erleichtern die Orientierung und damit Sicherheit. Hell-Dunkel-Kontraste z. B. können trotz eingeschränkter Sehfähigkeit meist noch gut erkannt werden. Aber auch andere Dinge bringen Struktur und Orientierung in Ihr Bad. Wie bei vielen anderen Aspekten, denken Sie für sich und andere Personen an das Morgen. Wir werden alle älter und wollen möglichst lange unabhängig unser Leben in den eigenen vier Wänden verbringen. Damit Sie Farbkontraste richtig einsetzen, haben wir Ihnen hier einige Aspekte zu dem Thema zusammengestellt.

Orientierung und Sicherheit

Um eine gute Orientierung und damit genügende Sicherheit zu garantieren, ist es wichtig mit starken Kontrasten zu arbeiten. Das bezieht nicht nur Licht, sondern auch starke Farbkontraste sowie unterschiedliche Materialien mit ein. Kontraste kann man nicht nur mit verschiedenfarbigen Wänden und dem Boden erzeugen, sondern auch über Möbel und Sanitärobjekte erzeugen. Licht kommt nicht nur durch Fenster und Glastüren, sondern auch durch direkte und indirekte Beleuchtung (lesen Sie hier auch unseren Artikel: ‚Beleuchtung im Bad‘). Sind die Laufwege im Badezimmer ausreichend klar erkennbar, erhöht das die Sicherheit bei der Bewegung innerhalb des Bades. Nicht zu vergessen sind Haltegriffe überall, wo notwendig, in gutem Kontrast zum Hintergrund.

Visuelle Barrierefreiheit

Gerade für sehbehinderte und seheingeschränkte Personen sind klare Strukturen durch starke Kontraste wichtig. Es erleichtert die sichere Bewegung im Bad. Auch Demenzerkrankte finden sich mit Kontrasten durch Licht, Materialien und Farben besser und länger zurecht. Kontraste können geschaffen werden durch helle Sanitärobjekte vor dunklem Hintergrund oder umgekehrt. Alternativ können kontrastreiche Rahmen auf die Sanitärobjekte hinweisen, wenn diese in einer ähnlichen Farbe, wie der Hintergrund ausgewählt werden.

Farbwirkungen

Der Psychiater Carl Gustav Jung wusste seinerseits bereits: „Farben sind die Muttersprache des Unbewussten“. Menschen orientieren sich ungewöhnlich stark an optischen Signalen und lernen durch visuelle Botschaften. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich der Mensch seit Jahrtausenden ein sogenanntes Farbvokabular zunutze macht, das ihm auch heute noch als schnelle Orientierungshilfe dient.

Die Farbe Rot wird als warm empfunden; weil die Farbe aber ebenso Gefahr signalisiert, steigert Rot auch die Aufmerksamkeit für Details.
Die Farbe Blau hingegen wirkt entspannend und birgt Ruhe und Zufriedenheit. Blau regt die Kreativität an und steigert die Leistungsfähigkeit.

Das sind nur einmal zwei Beispiele für Farbwirkung. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag: ‚Farbe im Bad‘

Raumwahrnehmung

Farbgestaltung im Bad kann Ihnen helfen, die Wirkung von Bädern zu verändern. Haben Sie ein kleines Bad, sollten Sie dieses hell gestalten, denn dunkle Farben verkleinern optisch den Raum. Der Einsatz von großen Spiegeln, die einem das Gefühl geben, der Raum sei größer, als er tatsächlich ist. Haben Sie ein schlauchartiges Badezimmer, können Sie durch dunkle Wände an den Stirnseiten die Räume optisch einkürzen. Je nach dem, welchen Effekt Sie erzielen wollen, gibt es Gestaltungsmöglichkeiten in Form, Farbe und Material sowie der Beleuchtung.

Geschmack und Wohlbefinden

Geschmack ist so individuell wie die Persönlichkeit. Schließlich ist der Geschmack ein Teil von jedem und jeder Persönlichkeit. Der Geschmack entwickelt sich im Lauf eines Lebens; es kommt also darauf an, in welchem Umfeld man aufwächst; zum Beispiel am Meer oder in den Bergen, auf dem Land oder in der Stadt. Farbvorlieben entstehen aus der jeweils persönlichen „Farbbiografie“ und können im Laufe des Lebens auch wechseln. Farben haben Einfluss auf unseren Körper: auf Hormonhaushalt, Stoffwechsel, Atmung, Verdauung, Appetit, Stimmung und Motivation. Wie reagieren Sie auf bestimmte Farben? Was sind Ihre Vorlieben? Womit fühlen Sie sich am wohlsten? Die Farbwahl sollte daher sehr gut überlegt sein.

Fazit

Farbkontraste setzen ist keine ‚Schwarz-Weiß-Malerei‘. Kontraste bringen nicht nur andere Farben, die nicht so weit auseinanderliegen als Schwarz und Weiß, ins Spiel, sondern auch unterschiedliche Materialien und deren Kombinationen. Sie zusammen erzeugen Klarheit und Struktur im Bad. Farbkontraste bedienen viele verschiedene Aspekte im Bad. Nutzen Sie diese Möglichkeit, sie richtig einzusetzen. Wenn Sie dazu Fragen haben, rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gern.

Hinterleuchterter Spiegel über einem Waschbecken. Das Licht sorgt für Kontrast und gibt klare Linien.   Toilette und Waschbecken in weißer Keramik vor schwarzen Wänden und und einem hellen Boden; sehr kontrastreich

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert