Unser Trinkwasser aus der Leitung stammt zu 70 % aus Grund- und Quellwasser. Die restlichen 30 % kommen aus Flusswasser, Talsperren oder künstlich angereichertem Grundwasser. Dabei gibt es regionale große Unterschiede. In NRW beispielsweise wird nur etwa die Hälfte des Wassers aus Grundwasser gewonnen. Anderenorts ist Anteil sehr viel höher.
Leitungswasser gilt bei uns in Deutschland als das bestkontrollierte Lebensmittel. Auflagen und Kontrollen für Trink- und Leistungswasser sind hierzulande sehr hoch. Die zuständigen Wasserversorger müssen diese genauestens einhalten und regelmäßig die erforderlichen Kontrollen durchführen. Die Trinkwasserreinheit gilt aber nur in öffentlichen Leitungen und endet an der Grundstücksgrenze zu jedem Eigentum. Ab da sind Sie, als Besitzer für die Reinheit selbst verantwortlich.
Verunreinigungen des Trinkwassers
Es gibt 7 Faktoren, die für verunreinigtes Trinkwasser sorgen können:
- Armaturen
- Wasserleitungen
- Wasseruhren
- Totleitungen
- Wasserfilter
- Legionellen
- Umwelteinflüsse
Armaturen
Armaturen sowie die verbauten Perlatoren bieten Brutstätten für Bakterien und Keime. Je nach Metalllegierung der Wasserhähne können diese gerade bei längeren Standzeiten Nickel, Chrom oder sogar Blei an das Wasser abgeben.
Wasserleitungen
Im letzten Monat haben wir bereits über Bleirohre berichtet, deren Austausch spätestens bis zum 12. Januar 2026 erfolgen muss. Was Sie dazu wissen müssen, lesen Sie hier. Kupferrohre, gerade, wenn sie neu verbaut werden, geben zu Beginn ihrer Lebenszeit Kupferelemente an das Wasser ab, bis die Rohre von innen leicht beschichtet sind.
Wasseruhren
Wasseruhren sind meist wenig beachtet, weil sie nur eine punktuelle Quelle darstellen und nicht wie Bleirohre stark ins Auge fallen. Aber auch alte Wasseruhren können Blei enthalten und entsprechend schädliche Elemente an das vorbeifließende Frischwasser abgeben.
Totleitungen
Totleitungen bieten eine weitere Quelle für Schadstoffe. Werden an totgelegten Leitungen die Abflusshähne demontiert, können sich in dem stillgelegten Teil der Leitung Bakterien bilden, die in das Frischwasser wandern und dieses verunreinigen.
Wasserfilter
Bei festverbauten Wasserfiltern zur Filterung meist von Schwermetallen aus dem Frischwasser ist regelmäßig zu prüfen, ob sich hier keine Bakterien ansammeln. Es empfiehlt sich eine jährliche Untersuchung. Ob eine Neuanschaffung eines privaten Wasserfilters sinnvoll ist, lässt sich durch eine Wasseranalyse feststellen.
Legionellen
Legionellen sind immer gefährlich. Sie lösen die Legionärskrankheit aus, eine schwere Form einer Lungenentzündung. Legionellen bilden sich in warmen Wasser, wenn dieses nicht dauerhaft auf 55°C erhitzt vorgehalten wird. Vermieter sind verpflichtet, die Warmwasseranlage in regelmäßigen Abständen auf Legionellenbefall prüfen zu lassen.
Umwelteinflüsse
In ländlichen Gegenden können sich Umwelteinflüsse negativ auf die Trinkwasserqualität auswirken. Nitrat aus Düngemitteln kann hier ins Grundwasser gelangen. In anderen Gegenden können Medikamentenrückstände ins Trinkwasser gelangen. Ebenso kann Uran aus sehr tiefen Entnahmequellen ins Grundwasser gelangen.
Was kann man tun?
Wenn Sie Sicherheit über die Qualität Ihres Trinkwassers haben wollen, bestellen Sie sich ein Test, um die Qualität Ihres Trinkwassers zu prüfen. Schicken Sie die Probe ins Labor und in kürzester Zeit haben Sie Gewissheit über die Qualität Ihres Trinkwassers.
Sie sollten das Wasser unbedingt testen, wenn
- Sie Leitungswasser zur Zubereitung von Babynahrung verwenden möchten
- in Ihrem Haushalt sensible Personen wie Kinder, Schwangere, chronisch Kranke oder Immungeschwächte leben.
- in Ihrer Wohnung alte Wasserleitungen Blei oder neuere Wasserleitungen aus Kupfer verbaut sind.
- Sie Wasser zum Duschen verwenden und einen Legionellenbefall ausschließen möchten.
- Sie Leitungswasser regelmäßig trinken möchten, zum Beispiel bei Verwendung eines Wassersprudlers.
Fazit
Trinkwasser hat in Deutschland einen sehr hohen Qualitätsgrad. Wenn Sie eine der obig genannten Gefahren fürchten, lassen Sie das Wasser testen, damit Sie auf Nummer sicher sind. Bei alten Bleileitungen oder neuen Kupferleitungen müssen oder sollten Sie einen Austausch durchführen lassen. Wenn Sie dazu Fragen haben, rufen Sie uns an. Wir beraten Sie wirklich gern.
